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In zwei oder dreihundert Jahren wird das Leben auf der Erde unvorstellbar schön sein 

Abel Auer, Valentino Biagio & Marlon Lanziner, Michael Blättler,  Ulrike Buck, Byung Chul Kim, Elsa Farbos, Irene Fenara, Christian Kosmas Mayer, Laura Schawelka, Leander Schwazer, Sam Shoemaker, Kristof Trakal

Zukunft ist heute keine visionäre oder utopische Angelegenheit mehr , das wäre schlicht zu unsicher. Sie wird akribisch bis ins Detail berechnet – Algorithmen prognostizieren unser Konsumverhalten, unsere Lebenserwartung oder unser Liebeschancen.

Heute weiß jeder genau, wie die Zukunft im schlimmsten Fall aussehen könnte – die Riesenwelle, der Mega-Sturm, die Supervulkanexplosion, die totale Überwachung, die perfektionierte und geklonte Menschheit oder ihre Ausrottung durch ausgebrochene Killer-Viren aus biotechnologischen Laboren.

„In zwei- oder dreihundert Jahren wird das Leben auf der Erde unvorstellbar schön sein“ heißt es im 1901 uraufgeführten Theaterklassiker „drei Schwestern“ von Anton Tschechow. Das Glück liegt hier in einer noch nicht angebrochenen Zukunft und in der Unmöglichkeit aus dem Jetzt auszubrechen. Das Jetzt gilt allein dem Morgen, das Heute zählt nur wenig. Schön ist immer wann anders und wann anders ist nie.

Die gleichnamige Gruppenausstellung bespielt zwei Etagen in einer seit dreißig Jahren stillgelegten Maschinenfabrik inmitten von Esslingen am Neckar.

Die Ausstellung ist eine Inszenierung in der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart miteinander verschwimmen. Es geht darum Gegenwärtigkeit herzustellen.  Als einzelne Akteure sind wir zu schwach, wissen zu viel oder zu wenig, und sind daher anfällig für naive Hoffnungen oder verzweifelte Haltungen zugleich.

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